Polnische Reiter, 02_012
o.D., Öl auf Pappe, 29x40 cm
Wie auch der menschliche Körper interessierten Robert Büchtger Bewegungsabläufe
und Gliedmaßen von Tieren. Mehr noch als menschliche stellte er Tiere, insbesondere
Pferde, in vielen Ölgemälden dar. In zahlreichen Zeichnungen beschäftigte er
sich darüber hinaus mit dem körperlichen Zusammenspiel von Mensch und Tier
in der Reiterei. Hinzu kommen Studien von einzelnen Körperteilen und Tieren
sowie Fantasiegebilde tierischer Körper.
Das Gemälde, das zwei vermutlich polnische Reiter zeigt, nimmt sowohl den menschlichen
wie den Körper der beiden Pferde in den Blick. Dabei sind wohl der Ausdruck,
als auch die Muskelbewegung und das Licht- und Schattenspiel detailliert wieder
gegeben. Es erinnert im Stil and die Arbeiten des Münchner Polenkreises, mit
dessen Mitgliedern Büchtger durch seine Freundschaft mit Franz Roubaud und
die Ausstellungen in der Künstlergenossenschaft in einem Austausch stand (Bühler).
Polnische Künstler waren seit den polnischen Teilungen in München stark vertreten,
ihre Kunst in Mode. Zahlreiche polnische Künstler studierten und lehrten an
der Kunstakademie, lebten und arbeiten in der Stadt. Ihre, oft patriotischen,
Arbeiten beschäftigten sich mit Themen der polnischen Geschichte und Kultur.
Ein anderes Sujet war der Kaukasus, der insbesondere durch die Reisen und Aufträge
Roubauds ins Blickfeld der Künstler kam.
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